top of page

EP42: Das Handwerk - Zukunft unter Druck?

Autorenbild: Maxi PeschMaxi Pesch


Das Handwerk und die ersten 1000 Tage: Eine Zukunft mit Perspektive oder unter Druck?


Das Handwerk ist mehr als nur ein Beruf. Es ist eine Tradition, eine Leidenschaft und eine Basis für die Gesellschaft. Gerade in den ersten 1000 Tagen eines Kindes spielen die Werte des Handwerks – Geduld, Präzision und Kreativität – eine essenzielle Rolle. Doch wie steht es um das Handwerk in einer Welt, die zunehmend digitalisiert wird? Ist die Gesellschaft bereit, diese alten Werte zu bewahren, oder wird das Handwerk nach und nach verdrängt?

Im Gespräch mit Blanche Lamesch, Chef de Service Promotion et Sensibilisation aux Métiers, und Hanna Meyer, Directrice Communication, Marketing & Relations Publiques von der Chambre des Métiers, wurde deutlich: Das Handwerk steht unter Druck. Die Nachfrage nach qualifizierten Fachkräften ist hoch, doch der gesellschaftliche Wert dieses Berufs wird oft ignoriert, sagen sie. Der Prestige akademischer Berufe dominiert, und das Handwerk wird weiterhin als Plan B angesehen, anstatt als bewusste Wahl mit Perspektive.


Hanna Meyer - Blanche Lamesch
Hanna Meyer - Blanche Lamesch

Handwerk als Fundament – von kleinen Kindern bis in die Berufswelt


Das Handwerk vermittelt nicht nur eine Technik, sondern auch eine Lebenseinstellung. Wie wir mit unseren Ressourcen umgehen, wie wir unsere Umwelt bewusst gestalten – das sind Kompetenzen, die nicht nur in Schulen in der Theorie, sondern auch durch praktische Erfahrungen vermittelt werden. Blanche Lamesch betont: „Das Handwerk gibt Kindern eine konkrete Verbindung zur Arbeit mit den Händen, zu Materialien und Formen. Das ist ein Teil ihrer natürlichen Entwicklung.“

Gerade die ersten 1000 Tage sind prägend. Die kleinsten Kinder entdecken die Welt mit den Händen, mit ihren Sinnen. Sie schauen, fühlen, bauen. Doch in einer Welt, in der immer früher auf digitale Geräte gesetzt wird, geht diese natürliche Entwicklung verloren. Das Handwerk könnte hier eine Lösung sein: eine Schule und Gesellschaft, die diese Werte von Anfang an integriert.


Ein Handwerk mit Perspektive?


Die Chambre des Métiers setzt sich aktiv dafür ein, das Handwerk wieder attraktiver zu machen. Kampagnen, Sensibilisierungsprojekte und Ausbildungsangebote stehen auf dem Programm. Doch wie konsequent sind diese Bemühungen? Welche politischen Entscheidungen werden tatsächlich getroffen, um diesen Bereich zu erhalten?

Hanna Meyer betont: „Wir müssen das Image des Handwerks grundlegend verändern – es ist kein Ausweg für diejenigen, die es nicht an die Uni geschafft haben, sondern ein Berufsfeld mit Zukunft.“


Eine Reflexion mit Appell


Das Gespräch mit der Chambre des Métiers macht deutlich: Das Handwerk braucht Anerkennung, nicht nur als Beruf, sondern als essenziellen Bestandteil unserer Gesellschaft. Die Verbindung zwischen Handwerk und den ersten 1000 Tagen ist offensichtlich – es geht um die Grundlagen des Lebens, um das Schaffen mit den Händen, um Werte, die über Generationen hinweg Bestand haben.



 
 
 

Comments

Rated 0 out of 5 stars.
No ratings yet

Add a rating
bottom of page